Trend oder Trash?
Ich bin ja ein Fan von New Work! Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Vier-Tage-Woche, Workation – finde ich alles prima. Denn dahinter steckt die Erkenntnis, dass Mitarbeiter:innen motivierter und leistungsfähiger sind, wenn die Rahmenbedingungen zu ihren Lebensumständen passen.
Jetzt kursiert allerdings ein neuer „Trend“ auf dem Arbeitsmarkt: „Null-Bock-Tage“. Ich dachte, ich hätte mich verguckt, aber das gibt es tatsächlich schon in manchen Unternehmen. Da dürfen Mitarbeiter:innen, die morgens feststellen, dass sie heute keine Lust auf den Job haben, von einem ihrer „Null-Bock-Tage“ Gebrauch machen und spontan zu Hause bleiben. Das Gehalt bekommt er oder sie trotzdem. Klar, dass mir das als Arbeitgeberin nicht gefällt. Wer will schon seine Leute fürs Nichtstun bezahlen?! Aber es ist auch für die Arbeitnehmer:innen keine gute Sache. 4 Gründe:
- Disziplin: Regelmäßiges Arbeiten auch an Tagen, an denen man keine Lust hat, fördert die Selbstdisziplin. Diese Fähigkeit ist nicht nur im Berufsleben, sondern auch im privaten Bereich von unschätzbarem Wert.
- Entwicklung von Coping-Strategien: Sich mit Motivationstiefs auseinanderzusetzen und innere Widerstände zu überwinden, trainiert für Situationen, in denen Aufgeben keine Option ist, sondern es gilt, die Zähne zusammenzubeißen.
- Verantwortungsbewusstsein: Kontinuierliches Engagement – auch an schlechten Tagen –stärkt das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den eigenen Aufgaben und dem Team. Und das wiederum stärkt das Vertrauen der Kollegen und Vorgesetzten.
- Zufriedenheit: Wer schwierige Tage durchsteht, weiß normale und erst recht gute Arbeitstage besser zu schätzen – und ist insgesamt zufriedener mit seiner Arbeit.
Mal ehrlich: Wer sich in seinem Job richtig fühlt und seine Arbeit grundsätzlich gern macht, der steckt doch auch einen Null-Bock-Tag weg, ohne gleich blauzumachen, oder? Wer aber dauernd unmotiviert ist und sonntags schon schlechte Laune hat, wenn er an Montag denkt, dem helfen auch ein paar Null-Bock-Tage auf Arbeitgeberkosten nichts. Der braucht eine berufliche Veränderung!
Was meinst du dazu?